English |  Español |  Français |  Italiano |  Português |  Русский |  Shqip

Grundlagen des Weiterbildungsmanagements

2.1.2      Bereiche der Weiterbildung

2.1.2 Bereiche der Weiterbildung

Löst man sich von der verwendeten Begrifflichkeiten in der Weiterbildung und versucht man eine Annäherung über die Bereiche der Weiterbildung zu einer Abgrenzung der akademischen Weiterbildung zu gelangen, kann die Klassifikation der UNESCO Hilfe leisten.

Die UNESCO unterscheidet nach der inhaltlichen Strukturierung sowie funktionale Bestimmung der Weiterbildung drei Bereiche. Diese werden in der folgenden Tabelle 2-2 als „formal adult education“, „non-formal adult education“ und „informal adult education“ beschrieben:

 

 

Formal adult education

Non-Formal adult education

Informal adult

education

Profile

Abschlussbezogene, berufliche Weiterbildung

Nicht-berufliche, abschlussbezogene, sozio-kulturelle Weiterbildung

Alternative, nicht-institutionalisierte Weiterbildung

Lernorte

Betriebliche und überbetriebliche Einrichtungen, Arbeitsplatz

Öffentliche und private Einrichtungen der Weiterbildung

Kommunikations-zentren, Vereine, Bibliotheken, Arbeitsplatz

Inhalte

Berufliche Weiterbildung

Allgemeine Weiterbildung

Weiterbildung durch Kommunikation

Tabelle 2-2: Bereiche der Weiterbildung nach KNOLL53

Die Unterscheidung zwischen formal und non-formal education wird rein durch die Abschlussbezogenheit definiert. Die European Association for the Education of Adults (EAEA) erklärt die non-formal education wie folgt: “Non-formal general adult education means that the education is not diploma oriented. That is to say, that this form of adult education does not lead to diplomas, degrees or professional qualifications.”54

Diese Unterscheidung ermöglicht eine Verknüpfung von Weiterbildungsarten und Weiterbildungsorten und identifiziert diese. Dabei geht es um das Lernen mit Fokus auf die Berufswelt (formal), Lernen in einem soziokulturellen, öffentlichen sowie gesellschaftlichen Kontext (non-formal) und schließlich um das Lernen in der Lebenswelt mit alltäglichen Charakter (informal).55

ERPENBECK und SAUER - die auch drei Kategorien unterscheiden – zeigen auf der Ebene des Lernens einen ähnlichen Zugang:56

  • Formelles Lernen („Lernen unter formellen Bedingungen von Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen“57): „...ein von Bildungsinstitutionen veranstaltetes, planmäßiges, strukturelles Lernen, das zu anerkannten Abschlüssen und Zertifikaten führt.“58
  • Non-formelles Lernen (z. B. in Projektgruppen, Netzwerken, Coachings): „...jene Art des (selbst oder von anderen organisierten) Lernens, das nicht zu anerkannten Abschlüssen und Zertifikaten führt.“59
  • Informelles Lernen (Lernen im Sinne von Learning by Doing im Arbeitsprozess oder sozialen Situationen selbst): „...Lernen unter den Bedingungen jenseits von Bildungseinrichtungen.“60

Die Weiterbildung hat eine starke Formulierung auf die Systeme der nationalen und internationalen Weiterbildungsformen erhalten. Damit werden nicht nur die Begriffe sondern auch die Klassifikationen in der Weiterbildung oftmals schwierig. In der Regel wird nachstehende Klassifikation verwendet:

 

Berufliche Weiterbildung

Allgemeine Weiterbildung (Erwachsenenbildung)

Selbstgesteuerte Weiterbildung

Fortbildung

Umschulung

Erweiterung der Grundbildung

Politische Bildung

 

Anpassungs-Fortbildung

Aufstiegs-Fortbildung

 

 

 

 

Tabelle 2-3: Klassifikation der Weiterbildung nach WEISSER61

Diese gliedert Weiterbildung in drei Teilbereiche: die berufliche Weiterbildung, die sich über ihren Fokus auf den Beruf determiniert; eine allgemeine Weiterbildung, die sich an die Interessensgruppen und gesellschaftlichen Bedürfnissen orientiert und die selbstgesteuerte Weiterbildung die insbesondere die persönlichen Bedürfnisse berücksichtigt. Diese Formulierung der Gegenstandsbereiche der Erwachsenenbildung geht auf WEINBERG zurück und wurde mit dem dritten Bereich der selbstgesteuerten Weiterbildung von WEISSER ergänzt.62

Berufliche Weiterbildung umfasst dabei die Fortbildung, die sich ihrerseits in die Anpassungs- sowie Aufstiegsfortbildung gliedert. Anpassungsfortbildung ist eine Anpassung des Anforderungsprofils durch den Wandel des Arbeitsplatzes. Aufstiegsfortbildung ist die Erweiterung der Qualifikationen um einen Karrieresprung vorzubereiten. Umschulung umfasst in der beruflichen Weiterbildung alle Maßnahmen, die dann notwendig werden, wenn durch persönliche oder strukturelle Bedingungen eine berufliche Neuorientierung notwendig wird.

Allgemeine Weiterbildung kann auch in zwei Kategorien aufgeteilt werden. Erweiterung der Grundbildung definiert sich durch die Art der Weiterbildungsmaßnahmen. Dazu gehören z.B. Sprachtraining, EDV-Schulungen aber auch das Nachholen von Bildungsabschlüssen. Die politische Bildung befähigt die politische Rechte der Menschen wahrzunehmen.63

Die berufliche Weiterbildung aber auch die allgemeine Weiterbildung besitzen einen institutionalen Charakter, da die darunter gefassten Weiterbildungsmaßnahmen eine Weiterbildungsinstitution voraussetzen.

Eine weitere dritte Form der Weiterbildung ist die selbstgesteuerte Weiterbildung, d.h. eine persönliche, autodidaktische Weiterbildung, die institutionsunabhängig ist und beinhaltet solche Weiterbildungsmaßnahmen, die vom Individuum selbst gestaltet werden und keine allgemeingültigen Vorgaben haben, deshalb auch nicht institutionalisiert sind.64

Das SRM Ansatz tangiert insbesondere die Bereiche berufliche und allgemeine Weiterbildung. Also Disziplinen die einen institutionellen Charakter haben. Selbstgesteuerte Weiterbildung deutet auf einen starken autodidaktischen Bezug hin, der eine strategische Ausgestaltung der Beziehung zwischen Wissenstransferinstitution und Lernende durch die lose Kopplung der Beteiligten erschwert.

There has been error in communication with Booktype server. Not sure right now where is the problem.

You should refresh this page.