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Grundlagen des Weiterbildungsmanagements

2.3.1      Gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen
2.3.1 Gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen

Bei den externen Faktoren erscheint es sinnvoll, sich auf die aktuellen Herausforderungen und Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft zu konzentrieren. Diese haben nämlich einen konkreten Einfluss auf die Strategie- und Modellentwicklung der akademischen Weiterbildung und die daraus resultierenden Veränderungen, Schlussfolgerungen und Handlungsbedarf.94

Die Umwelt der Weiterbildung ist komplex, vernetzt und unüberschaubar. Ihre traditionellen Ziele, Inhalte und Methoden sind Zeugen einer nachhaltigen Veränderung unserer Zeit. Die Umwelt drängt sich immer mehr in den individuellen Lebens- und Freiheitsraum hinein.95 PACKARD nennt diese neue Form die „wehrlose Gesellschaft“.96 Durch die technologische Entwicklung, den Vormarsch neuer Medien und dadurch die Verschmelzung des Arbeits- und Privatlebens entsteht ein ständiger Konflikt zwischen Freiheit und Notwendigkeit der Anpassung.97

Eine Antwort auf diesen Konflikt sind Kooperationen und Zusammenschlüsse im Wirtschaftsleben. Die Globalisierungstendenzen werden durch den Einsatz neuer Informationstechnologien angekurbelt. Diese Grundlagen der Entwicklung der Informationsgesellschaft führen zur Vernetzung der Märkte. Unternehmen produzieren und investieren in zunehmendem Umfang im internationalen Kontext. Auch Weiterbildung steht zwischen den Polen der didaktischen Konzentration und Differenzierung, zwischen betrieblichen Ansätzen – wie z.B. Corporate Universities98 - und verschiedenen Allianzen und Verbundsystemen.99

Dem Trend der Konzentration steht die Bestrebung der Individualisierung gegenüber. Individualisierung wird zu einem Grundsatz des Lernens, der Weiterbildung und des Lebens.100 Mit zunehmender Größe einer Organisation oder einer Gruppe geht die Identifikation, die Motivation und die Lenkbarkeit verloren und schließlich sind Führungsprobleme vorprogrammiert.Die daraus resultierende, logische Folge für die Weiterbildung ist die Auflösung des Frontalunterrichts in Lernen in Gruppen.101 SIEBERT nennt dies die „Auflösung des traditionellen Lernarrangements“.102

Seitdem sich sowohl der Modernisierungsdruck als auch der Ökonomisierungsdruck103 auf die Institutionen des staatlich finanzierten Weiterbildungsbereichs ausdehnten, die bisher nicht vom Markt abhängig waren, wird der Veränderungsnotwendigkeit der Hochschulen spürbar. Seit den 90er Jahren verschärft sich der Konkurrenzdruck auf dem globalisierten Weiterbildungsmarkt durch den intensiven Wettbewerb und den Einzug neuer Technologien in die Weiterbildung.104 Der Prozess der internen Reorganisation folgt nach HARNEY den Prinzipien der Wirtschaftlichkeit.105 Die internen Steuerungskontexte der Bürokratie, der Mitgliedschaft, des Marktes und der Selbststeuerung (Budgetverantwortung) werden nach Effizienz- und Effektivitätsprinzipien gelenkt.

Dabei zielt das Steuerungselement der Bürokratie in erster Linie auf die Struktur der Hierarchie und damit auf die Positionierung zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung. Auch wenn nationale, behördliche Vorgaben die Struktur einer Hochschule grob determinieren, besteht immer noch Spielraum für eine Strukturveränderung und –anpassung für ein marktgerechtes Agieren.106

Die Verwandlung der Industriegesellschaft zu einer dienstleistungsorientierten Wissensgesellschaft ist im Gange. Dienstleistungs- und Kundenorientierung sind die zentralen tragenden Elemente der Wirtschaftsentwicklung und die treibende Faktoren der Weiterbildung. Weiterbildung soll daher helfen, die Veränderungen verstehen, steuern und begleiten zu können und damit die Arbeits- und Lernfähigkeit der Personen zu verbessern.107

Die dargestellten Veränderungen erzeugen einen Anpassungsdruck an Hochschulen. Diese führen zu neuen Ansätzen und Modellen wie das SRM. Für die Modellentwicklung ist es wichtig die treibende Faktoren und Gründe zu kennen, denn erst dann können die Anforderungen in den Modellen berücksichtigt werden.

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