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Grundlagen des Weiterbildungsmanagements

3.3.3      Dienstleistungsorientierung
3.3.3 Dienstleistungsorientierung

Mit der Entwicklung der akademischen Weiterbildung fallen weitreichende strategische, organisatorische und curriculare Entscheidung an Hochschulen an. Eine Öffnung der Hochschulen für eine Dienstleistungsorientierung setzt ein konsequentes Kundenverständnis der Interessenten, Studierenden und Alumni voraus. Langfristig wird die Unterscheidung zwischen Erst- und Weiterbildung inhaltlich kaum mehr begründbar, sondern Lernen verteilt sich über die gesamte Lebensspanne. Mit ihren Weiterbildungsangeboten befinden sich die Hochschulen in einer Zwischenlage zwischen Hochschul- und Weiterbildungssystem. Die Grenzen werden zunehmend fließend. Es kommt deshalb darauf an, das dienstleistungsorientierten Profil der Hochschulangebote zu schärfen.209

Am Prozess der Weiterbildung ist der Teilnehmer aktiv beteiligt. Ein externer Faktor wird integriert und somit ist das Ergebnis nur begrenzt standardisierbar.210 Zwar können durch die Aufnahmeverfahren und Auswahl die Qualität der potenziellen Studierenden überprüft werden, eine hundertprozentige Standardisierung der Studierenden ist jedoch nicht möglich – aber auch nicht sinnvoll. Denn durch die Unterschiede im „Input“ erfährt der Prozess eine Aufwertung. Die Studierenden bringen eigene Erfahrungen und Wissen bereits mit. Dieses Wissen kann auch aktiv in der Weiterbildung genutzt und auch weitergegeben werden.

Das Ergebnis der Weiterbildung ist immateriell, d. h. nicht lagerfähig. Auch wenn eine kundenfreundliche Durchführung durch Zeitwahl, Semesteraufbau der Module, Wochenendintegration statt Verbrauch von Arbeitstagen und Urlaub etc. möglich ist, gibt es fest vorgegebene Schritte und Leistungserbringungszwänge, die das Verständnis der Kundenorientierung relativieren. Die vorgegeben Rahmenbedingungen sind aber notwendige Bedingungen und tangieren eine Gruppe und nicht nur eine einzelne Person. Ein Individualunterricht in der akademischen Weiterbildung ist aus heutiger Sicht nicht möglich.211 Die Ressourcenallokation der Hochschule macht ein solches Modell für die ganze Dauer der Weiterbildungsmaßnahme durch die hohen Kosten nicht möglich. Diese Kosten entstehen durch die organisierte Weiterbildung mit synchronen Einzelkontakten zwischen Teilnehmer und Vortragendem, Raumkosten, Organisationsaufwand und –Komplexität, Betreuung weniger Studierende und ohne Skaleneffekte. Der Zielsetzung der individualisierten Weiterbildung kann durch persönliche Betreuung und Coaching Rechung getragen werden. Die Personalisierung der Weiterbildungsangebot und der Durchführung ist jedoch z.B. durch Fachvertiefungen, persönliche Betreuung von schriftlichen Arbeiten, Verwendung von Kommunikationsmitteln wie E-Mail vor und nach der Veranstaltungen, Kommunikationsplattformen etc. möglich.

Schließlich kennzeichnen sich Weiterbildungsangebote durch die Bereitstellung von Leistungsfähigkeiten in Form von personellen, sachlichen und immateriellen Ressourcen. Diese Ressourcen müssen durch ein Dienstleitungsverständnis geplant, eingesetzt und erneuert werden.

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