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Grundlagen des Weiterbildungsmanagements

2.2      Akademische Weiterbildung
2.2 Akademische Weiterbildung

Die akademische Weiterbildung kann zum einen durch die erbrachten Leistungen der Beteiligten und die betroffenen Personen und Institutionen definiert werden, ohne sich auf das eine oder andere Konzept der Weiterbildung festlegen zu müssen. Die akademische Weiterbildung wird bei FRÖHLICH/KASTLER als eine spezielle abschlussbezogene Form des formalen und lebensbegleitenden Lernens durch Weiterbildungsprogramme an Hochschulen gesehen.65Wissenschaftliche Weiterbildung wird dazu in der Literatur z.B. bei BADE-BECKER66, FAULSTICH/GRAESSNER/TIPPELT67 als synonym verwendet. Die deutsche Kultusministerkonferenz definiert wissenschaftliche Weiterbildung als „die Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer ersten Bildungsphase und in der Regel nach Aufnahme einer Erwerbs- oder Familientätigkeit, wobei das wahrgenommen Weiterbildungsangebot dem fachlichen und didaktischen Niveau der Hochschule entspricht.“68 Dabei wird wissenschaftliche Weiterbildung insbesondere mit der Zielgruppe in Verbindung gebracht, die bereits eine erste Berufsqualifikation abgeschlossen haben. Nach FRÖHLICH/JÜTTE kommt es häufig zur Gleichsetzung der wissenschaftlichen Weiterbildung mit den Weiterbildungsangeboten der Hochschulen.69

Der Begriff der wissenschaftlichen Weiterbildung indiziert eine enge Verbindung mit wissenschaftlicher Karriere hin, z.B. Promotion und Habilitation, und deutet auf eine wissenschaftliche Laufbahn der Studierenden.70 Da aber die Weiterbildung an Hochschulen auch eine praxisorientierte Weiterbildung beinhaltet, erscheint die Begriffswahl nicht eindeutig. In dieser Arbeit wird daher der Begriff der akademischen Weiterbildung verwendet. Die Prämisse des Praxisbezugs ist ein wesentlicher Grundgedanke der Weiterbildung an Hochschulen und soll auch durch die veränderte Begriffswahl signalisiert werden. Letztendlich wird damit eine Notwendigkeit des Wandels in der Weiterbildung an Hochschulen angedeutet.

Verwendet man die o.g. Definition der akademischen Weiterbildung, erscheint es sinnvoll, zunächst die im Kapitel 2.1.1. vorgestellten Synonyme der Weiterbildung gegenüberzustellen und die Berührungspunkte zu den einzelnen Begriffen zu klären. Dabei wird akademische Weiterbildung als Teilbereich der Weiterbildung gesehen und lässt sich aus den unterschiedlichen Definitionen wie folgt ableiten:

 

  • Gängige Weiterbildungsdefinitionen
  • Akademische Weiterbildung
  • Deutscher Bildungsrat
  • Wiederaufnahme des organisierten Lernens
  • OECD
  • Wechsel zwischen den Lebenswelten Arbeit, Freizeit und Bildung
  • UNESCO, KNOLL, European Association for the Education of Adults
  • Abschlussbezogener berufliche Weiterbildung
  • ERPENBECK und SAUER
  • Formelles Lernen
  • WEISSER
  • Weiterbildung und Hochschule
  • KNOWLES
  • Erwachsenenbildung
  • HOULE, TOUGH und KNOWLES
  • Selbstständigkeit, Selbststeuerung

Tabelle 2-4: Synonyme der Weiterbildung in Bezug zur akademischen Weiterbildung71

Akademische Weiterbildung ist zusammengefasst die Wiederaufnahme organisierten Lernens, die in einer Wechselbeziehung zwischen Arbeit, Freizeit und Bildung steht. Akademische Weiterbildung ist durch die Vergabe von Titel und Abschlüssen eine abschlussbezogene berufliche Weiterbildung. Wegen der Organisation und Abwicklung durch die Hochschule gehört sie zur formalen Bildung. Die Zielgruppe akademischer Weiterbildungsprogramme sind Erwachsene– wie die Definition der deutschen Kultusministerkonferenz von 2001 vorgibt.72 Diese Personen – bedingt durch deren Altersstruktur - besitzen ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Selbststeuerung. Akademische Weiterbildung unterscheidet sich damit von der Ausbildung in Schule und Hochschule vor allem durch ihre Zielgruppenorientierung.73 Diese Ausrichtung findet sich im SRM-Modell wieder, bedeut aber in Umkehrschluss nicht, dass das Modell in der Schule und an der Hochschule nicht eingesetzt werden kann. Vielmehr wird erhofft, dass durch die akademische Weiterbildung eine Kunden- und Ziegruppenorientierung auch in die Schule und Hochschule Einzug finden kann.

Der Begriff der akademischen Weiterbildung wird in der Literatur aus vier unterschiedlichen Blickwinkeln beschrieben:74 – funktional, prozessorientiert, angebotsorientiert und kundenorientiert. Die daraus resultierenden Ansätze werden in folgenden Kapiteln vorgestellt.

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